Bye Bye Bambino

Carlo Pedersoli ist tot, Bud Spencer wird ewig leben: in unseren Herzen und auf den Screens dieser Welt!
Wir lesen jetzt viel vom Olympiateilnehmer, vom Fluglinienbesitzer, vom Juristen, Erfinder und Buchautor. Als Haudraufdarsteller ist er in aller Munde. Der, der nicht viel sagt, prügelt, frisst, rülpst und furzt, aber bitte schön mit Jura Titel und olympischen Gedanken. Ich habe ihn als Kind kennengelernt, den großen Mann mit der Dampfhammerkopfnuss, ihn nachgeahmt, für seine anarchische Lässigkeit bewundert.

Ihm verdanke ich mein Interesse am italienischen Film und speziell am Spaghettiwestern. Früh sozialisierte mich der Dicke und sein kongenialer Partner Terence Hill weg vom amerikanischen Einheitsbrei am Sonntagnachmittag – Danke schön! Die ersten ernsten (!) Rollen in den Colizzifilmen, bei Argento und Stegani hätten einen anderen Karriereweg zeichnen können. Doch Enzo Barboni und Rainer Brandt hatten anderes mit ihm vor. Sie formten aus dem Koloss von Neapel den Dicken, Bambi, der Gemütliche, der Mittelpunkt des neu geschaffen Genres der Hau-Drauf-Komödie.
Ich nehme es niemanden übel und man weiß auch nicht, was ohne die unzählbaren Komödien und die Sprachverstümmelung eines Berliner Synchrostudios heute noch übrig geblieben wäre.
Ich aber werde Bud Spencer als den Unverrückbaren, als das Mahnmal der Gelassenheit und als Gegenentwurf zur doch so hektischen Zeit in würdevoller Erinnerung behalten.

Danke Bud, R.I.P. Carlo!

Beitragsbild: http://www.budspencerofficial.com/