Das Geheimnis der gelben Särge

Cannes Film Festival 2016 – eine Rückschau im Blindflug

Manchmal wird das Leben, wenn man die Dinge bloß flüchtig, so halb links aus dem Augenwinkel heraus betrachtet, plötzlich unerwartet interessant.

So also neulich, als ich, auf dem Weg zur Arbeit, wie immer zu spät, in Richtung meines Autos hetzte, die Aufmerksamkeit voll auf seinen möglichen Aufenthaltsort gerichtet, (es war gestern spät und die Parkplatzsituation in dieser Gegend katastrophal – ich hatte schlicht vergessen, wo es stand), auf dem Weg durch den Hausflur etwas wahrgenommen haben mußte, allerdings nur unterschwellig, wie die Figur aus einem Dario-Argento-Giallo, ein wichtiger Clue, der alles entscheidende Hinweis, dessen wahre Bedeutung mir allerdings nicht sofort einleuchten sollte.

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Wild Dogs – Italien, 1974 von Mario Bava

Freitag, 17. Juni 23:00 Uhr, Randfilm Nights – Cineplex Capitol

Nach einem gescheiterten Überfall auf einen Lohngeldtransport und einer Hatz mit der Polizei nehmen die Gangster Geiseln, um ihre Flucht abzusichern.
Maria, eine junge, attraktive Frau und Ricardo, der mit mit einem schlafenden Kind auf dem Weg zum Hospital ist, werden nun zu Spielbällen des psychopathischen Verbrechertrios.
Eingesperrt in einem Auto, verfolgt von den Carabinieri, wird bald klar: In diesem Psychokammerspiel ist kein Leben sicher!
Mario Bavas Spätwerk schafft jenseits seiner für ihn typischen Gotik- und Gialloromantik eine für spätere Produktionen stilbildende Atmosphäre der Beklemmung und Unsicherheit.
Wir zeigen eines der letzten großen Genremeisterwerke aus Italien erstmals in Deutschland, restauriert und im Director’s Cut von Marios Sohn Lamberto Bava.

mit Riccardo Cucciolla, Don Backy, Lea Lander Lea, Maurice Poli Maurice und George Eastman
Regie: Mario Bava & Lamberto Bava

Laufzeit: 95 Minuten | FSK ab 16 Jahren

Trailer

https://youtu.be/PRnF3d9ZrDU

Rahmenprogramm

„Mario Bavas‘ Wild dogs – Eine Einführung“ von Andreas Titzek

atIm Rahmen unserer zweiten Veranstaltung entführen wir euch hinter den Film: unser Freund und esperto di giallo infamato A. T. wirft einen analytisch-historischen Blick auf die Um- und Zustände der Entstehung von „Wild Dogs“, den besonderen Stil und die sehr spezielle Stimmung der Beklemmung und Unsicherheit. Schnallt euch an und fahrt mit uns!

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Meine Nächte sind schöner als Deine Tage, Fr 1989

mit Sophie Marceau, Jaques Dutronc, Valerie Lagrange, Laure Killing
Regie: Andrzej Zulawski

Die Entdeckung des Monats: eine amour fou wie es selten eine gab. Von Andrzej Zulawski, dessen Film „Possession“ auf dem letzten Randfest lief, dessen übriges Werk aber kinovorführtechnisch in Deutschland weitgehend unerschlossen ist. Dieser hier hatte zumindest einen ordentlichen Kinostart. Und jetzt, 2016: eine lausig synchronisierte DVD ohne OmU.

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Das Wunder von Macon, GB, FR, DE, NL 1993

mit Julia Ormond, Ralph Fiennes, Philip Stone, Jonathan Lacey
Regie: Peter Greenaway

Kurz nachdem er mit „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ und „Prospero`s Bücher“ in den Neunzigern endgültig zum Feuilltonliebling aufgestiegen war, rückte Greenaway seinem Publikum mit einem Film zu Leibe, der selbst hartgesottenen Kulturfreunden Bauchschmerzen bescherte und das unversöhnliche Gefühl, daß der kunstbeflissene Provokateur mit der Liebe zu schwelgerischen Tableaus und dem Hang zu moralischem Defätismus diesmal entschieden zu weit gegangen war. (mehr …)

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