Das Wunder von Macon, GB, FR, DE, NL 1993

mit Julia Ormond, Ralph Fiennes, Philip Stone, Jonathan Lacey
Regie: Peter Greenaway

Kurz nachdem er mit „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ und „Prospero`s Bücher“ in den Neunzigern endgültig zum Feuilltonliebling aufgestiegen war, rückte Greenaway seinem Publikum mit einem Film zu Leibe, der selbst hartgesottenen Kulturfreunden Bauchschmerzen bescherte und das unversöhnliche Gefühl, daß der kunstbeflissene Provokateur mit der Liebe zu schwelgerischen Tableaus und dem Hang zu moralischem Defätismus diesmal entschieden zu weit gegangen war. (mehr …)

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Hauptsache Theke – Ostzonenvideothekenwahnsinn

Das ländliche Thüringen, endliche Weiten. Ich war 1993 vierzehn Jahre alt. Die ehemalige DDR hatte bereits begonnen, aus dem Repertoire der westlichen Konsumgesellschaft die dürstenden Akkus der Massen- und Subkultur aufzuladen. Neben Sexshops, Möbel- und Autohäusern sprossen Videotheken, selbst in ländlichsten Gegenden, aus dem Boden. Zuerst familiär organisiert, in Garagen, Waschküchen und Fluren des Eigenheims. Klein und schmutzig, aber auch nahezu unbewacht durch FSK, BPjM und elterlicher Wachsamkeit. Alterskontrolle? Nein, danke! Hatte man sich doch gerade erst durch eine friedliche Übernahme die Freiheit erschließen lassen und die mannigfaltigen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung in Markt und Kultur entdeckt, wollte man diese auch nicht gleich wieder beschnitten wissen.

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VHS Barbecue – Ab 18 Jahren!

23.04.2016 um 18:00 Uhr, ausverkauft!
Burger, Beer and B-Movies

Das erste VHS-BBQ ist ausverkauft!
Es handelt sich um eine exklusive Veranstaltung: wer sich nicht angemeldet hat, muss sich daheim mit Netflix und Tiefkühlpizza begnügen!

Bis zum nächten offiziellen Screening schieben wir einfach eine Party ein. Am Samstag, den 23.04.2016 feiern wir mit Euch im Randfilmclubhouse (Innenhof Nachrichtenmeisterei Lokalisierung) das erste VHS-Barbecue: Ab 18:00 Uhr glüht der Grill of Hell mit unseren hand made Bloody Tasty Burgern. Für Meat-and-Gore-Verweigerer gibt’s Grillkartoffel mit Schmanddipp. Ein Getränk von der Bar dazu und lauscht s/t/d/i/m mit ihren 80s-Sounds from post to punk und wave to no!

Später präsentieren wir eine turbulente Trailershow mit halsbrecherischen Beiträgen aus den Tiefen des Videozeitalters von VHS auf Leinwand. Als Höhepunkt zeigen wir exklusiv von Kassette ein Frühwerk vom Meister des Körperkinos.

Der Eintritt ist frei! Achtung! Private Veranstaltung: Gäste müssen sich per E-Mail oder Facebook anmelden! 

Das erste VHS-BBQ ist ausverkauft!

 

 

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Zwischen Videoparadies und VHS-Hölle

oder: Von der Qual der Wahl. Ein sentimentaler Rückblick.

Videotheken – Tempel der Kultur im Zenit der zweiten Jahrhunderthälfte. Unerschöpflicher Dschungel der Leidenschaften, der Lust, der unerreichbaren Sehnsüchte. Tränke für durstende Augen – Iris und Hirn lechzen nach Sensationen – fernen Orten – großen Geheimnissen. Neidvoll blicken Seraphim, Jupiter und Orpheus herab auf diese Gärten mit all ihren prallen Früchten, zu deren Ernte keine andre Arbeit zu tun ist als einen Plastikhänger vom Haken zu nehmen und ihn bei dem freundlichen Herrn mit der Stirnglatze und dem Vollbart an der Theke abzugeben. (mehr …)

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The Green Inferno, USA 2013

mit Lorenza Izzo, Ariel Levy und Aaron Burn
Regie: Eli Roth

Um das Wichtigste gleich vorweg zu nehmen: The Green Inferno ist kein guter Film. Er ist auch keine besonders glückliche Hommage ans Italienische Kannibalenkino der Siebziger. Das wäre auch ein Widerspruch, denn ein gelungener Kannibalenfilm kann alles Mögliche sein – böse, dreckig, schlampig, versaut und abartig – aber auf keinen Fall ein guter Film. Womit ich nicht (mehr …)

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Horsehead, FR 2014

mit Lilly-Fleur Pointeaux, Catriona MacColl, Murray Head
Regie: Romain Basset

„Fievre“, also „Fieber“, heißt dieser Film im Original und umschreibt ungleich besser als der irreführende „deutsche“ Verleihtitel, worum es hier geht: um eine delirierende Erfahrung jenseits von Wachzustand und Realität. Wer also einen konventionellen Horrorthriller mit stringentem Plot erwartet ist hier schief gewickelt. (mehr …)

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Helden sterben

Zum Film „Creed“ von Ryan Coogler (für meine Tante Gertrud)

Das hätte ich mir auch nicht träumen lassen, daß ich eines Tages mal im Kino sitzen und mir ansehen würde, wie Rocky Balboa altersschwach, depressiv und mit Chemo-Glatze kotzend über einer Kloschüssel hängt. Vorbei die Zeiten, als der Champ noch sich selbst und die Sowjetunion gleich mit verändern konnte, Clubber Lang sein Großmaul stopfte und die Schweinehälften in der Kühlhalle das Fürchten lehrte. (mehr …)

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The Hateful 8, USA 2015

mit Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh
Regie und Drehbuch: Quentin Tarantino

„Let`s slow things down a bit.“ Dieser Satz aus dem Mund der von Samuel L. Jackson oscarreif dargebotenen Figur Major Marquis Warren könnte wie ein Motto über diesem Film stehen, in dem Zeit der alles bestimmende Faktor ist. Über drei Stunden Laufzeit nimmt sich Quentin Tarantino für eine im Grunde sehr einfache Geschichte, die darüberhinaus fast ausschließlich in einem einzigen abgeschlossenen Raum spielt. Aber wie schon so oft bei Tarantino ist hier nicht die Geschichte das eigentlich Wichtige – es ist das Erzählen selbst. (mehr …)

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And the Oscar goes to female Exploitation!

Die Academy Awards sind als Preis für den weißen männlichen Teil der Gesellschaft gedacht und werden nach diesen Kriterien seit 1929 vergeben.
Aber seit gestern ist der Oscar auch ein Preis des Exploitationkinos. George Millers Marsch durch Outback, Babyschweineställe und die Institutionen mündet mit den meisten vergebenen Trophäen für einen Film 2016 im Mainstream.
Mad Max: Fury Road: Ein Häftling flüchtet mit einer Amazone und einer Schar Schwangeren aus seinem postapokalyptischen Gefängnis vor einem unsterblichen Diktator, um auf halber Strecke dahin zurückzukehren. (mehr …)

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Im Salzkammergut, da kann man gut … | Ab 18 Jahren!

27.12.2015 um 11:30 Uhr, Filmladen Kassel

Ein liebestoller Nachmittag mit tiefen Einsichten für Erwachsene.

Wir haben für die kalte Jahreszeit und die Nachweihnachtsleiden etwas ganz Besinnliches aus der Schublade geholt. Ein Film aus einer Zeit als man in Deutschland das Fleisch entdeckte und erste Vegetarier von Schmuddel-Videotheken träumten.

Bitte beachten Sie zu unseren Clubscreenings die Hinweise unter:http://www.randfilm.de/randfilmclub/

94 min. FSK 18
RandfilmClub-Ausweise gibt es vor der Vorstellung an der Kinokasse

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Lass Dir nicht das Fell über die Ohren ziehen! Ab 18 Jahren

29.11.2015 um 11:30 Uhr, Filmladen Kassel

Ein Nachmittag mit wertvollen Sicherheitshinweisen für Folterknechte von RANDFILM

Zum 3. Clubscreening des laufenden Jahres präsentieren wir einen Überraschungsfilm, der niemand kalt lässt. Europäisches Thrillerkino am äußersten Rand jeder Spannungskurve!

Bitte beachten Sie zu unseren Clubscreenings die Hinweise unter:http://www.randfilm.de/randfilmclub/

99 min. FSK 18
RandfilmClub-Ausweise gibt es vor der Vorstellung an der Kinokasse

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Gäste: Andreas Marschall – Regisseur, Drehbuchautor und Illustrator aus Berlin

Seine Liebe zum Italienischen Horrorkino ist in seinen filmischen Arbeiten deutlich spürbar. „Tears of Kali„, „Masks“ und zuletzt die Episode „Alraune“ aus dem Compilationfilm „German Angst“ stellen eine Verbeugung vor den Großen des Genres, aber auch eine kongeniale Neuschöpfung klassischer Horrormotive dar. Andreas Marschall, der als Cover-Illustrator selbst ikonische Illustrationen für Bands wie Kreator, Hammerfall und In Flames geschaffen hat. Und wer kennt nicht sein vestörendes Poster zu „Nekromantik“.

Andreas Marschall kommt am Samstag, den 21.11.2015 auf das Randfilmfest und wird einigen Vorführungen beiwohnen. Da gibt es sicherlich die ein oder andere Möglichkeit, sich Poster oder DVDs signieren zu lassen oder sich über Genrekino auszutauschen.

Am Sonntag, den 22.11.2015 ab 14:00 Uhr wird er dann als Teilnehmer bei unserer Podiumsdiskussion „Argento, Fulci und die Ästhetik der Gewalt“ Rede und Antwort stehen.

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Gäste: Alexander Schultz, Kinomacher aus Paderborn

Alexander Schultz studiert Medienwissenschaft und Englischsprachige Literatur und Kultur an der Universität Paderborn und ist derzeit Vorsitzender von Programmkino Lichtblick e.V. Seit 2012 arbeitet er als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Filmwissenschaft bei Prof. Dr. Annette Brauerhoch. Neben der praktischen Vermittlung von Filmprojektion beteiligt er sich dort an der Erschließung des Archivs für den Amateur- und Familienfilm.

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