mit Terence Stamp, Salvo Randone und Marina Yaru
Regie: Federico Fellini
Sucht man im europäischen Kino nach profilierten Horror-Regisseuren wird man vielleicht nicht sofort auf Federico Fellini kommen. Dabei sind seine Filme voll von Elementen des Phantastischen und Irrationalen, ist das Unheimliche stets als Echo aus der Kindheit oder Ausdruck tiefer seelischer Konflikte präsent. Trotzdem ist sein einziger echter Genrebeitrag gleichzeitig auch einer der schaurigsten Filme der Sechziger Jahre: Ein alkoholkranker Schauspieler kommt nach Rom , um an den Dreharbeiten eines Western mitzuwirken. Massenveranstaltungen, mondäne Feste, Modeschauen und Preisverleihungen muß er über sich ergehen lassen, doch der falsche Glamour und der Budenzauber treiben ihn nur immer tiefer in Lethargie und Lebensmüdigkeit. Schließlich folgt er dem Ruf des Teufels und bricht – nachdem er mit einer Haßtirade auf der Bühne einen Skandal verursacht hat – mit seinem Sportwagen zu einer wilden Amokfahrt ins Herz der Finsternis auf. Fellini inszeniert die nur 37 Minütige Episode des Omnibusfilms „Tre passi del delirio“ als uferlosen Rausch, Bilder, Farben, Töne von unerhörter Fremdartigkeit und Schönheit, mit einer Dichte und visuellem Einfallsreichtum, der für mehrere Stunden gereicht hätte. (mehr …)