Töte, Django, IT/E 1967

mit Tomás Milián, Piero Lulli und Milo Quesada
Regie: Giulio Questi

Ein Namenloser irrt ikonenhaft durch eine Hetzjagd nach Gold. Auf er Suche nach seinen ehemaligen Spießgesellen und Mördern am eigenen Leibe taumelt er begleitet von zwei Indianern, mit der Frage nach dem eigenen metaphysischen Zustand beschäftigt, in ein Dorf voller Verdammten. Hier wimmelt es von gierigen und skrupellosen Gestalten, die wie gruselige Handpuppenversionen eines Bigotterietheaters daherkommen. Es wird sich ob der genialen Waffenkünste des Fremden angebiedert und gleich wieder Verrat geübt. Goldenen Projektile werden aus Leichen gepuhlt, schwarz gekleidete Homosexuelle als Armee aufgestellt. Es ist ein Western wie keiner: surreal, politisch bis in die Haarspitzen, hart und von einer unglaublichen visuellen Kraft begleitet durch einen tollen Score.
Guilio Questi mochte keine Western und das merkt man. Der Ex-Partisan wollte seiner politischen Überzeugung eine Bühne bieten, die Fließbandproduzenten der Italowestern der 1960er Jahre günstige Filme für ein Massenpublikum schaffen. Es trafen Welten aufeinander. Und wo Reibung, da auch Energie. Der Italiener erschuf einen wahnsinnigen Antiwestern, welcher ständig auf die fremdbestimmte Form einhackt und in seiner Gänze auch außerhalb des Genres Vergleichbares sucht. Questis Film, der wieder einmal dank eines „cleveren“ Schachzuges des Verleihs den Namen Corbuccis Antihelden im Titel trägt, gilt auch als brutalster aller Spaghettiwestern. Doch diesen Fiebertraum wegen einiger für damaligen Verhältnisse expliziter Gewaltszenen als Gore-Flick abzutun, ist zu kurz gedacht.

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